Gestern lud die Fachgruppe Werbung Wien zur Welcome Lounge. „Das Thema: Der (kommunikative) Wandel – und wir?“. Im 25 hours Hotel diskutierten Branchenexperten über Disruption und Change-Prozesse.
„Vor allem für UnternehmerInnen in Werbung und Marktkommunikation spielt der kommunikative Wandel eine große Rolle. Disruption ist ein riesen Thema und so genannte Change Kompetenzen werden immer relevanter“, sagt Fachgruppenobmann Stephan Gustav Götz.
Wie geht man als kommunikatives Unternehmen mit der Disruption um? Wie viel Scheitern ist erlaubt? Darüber diskutierten Brigitte Mühlbauer, Managing Partner asoluto public+interactive relations, Michael Kochwalter, Geschäftsführer Unique Relations, Lisa Vockenhuber, Bloggerin bei Finespitz.at und Consultant Kobza Integra PR und Johanna Zugmann, Autorin und Journalistin. Moderiert wurde die Veranstaltung von Bettina Pepek, kommunikationsraum.
Kommunikativer Wandel
Mehr Kanäle, mehr Stimmen – durch den digitalen Wandel ist die Welt der professionellen Kommunikatoren komplexer geworden. Wie man Veränderungen nutzen kann, um erfolgreich zu sein? Brigitte Mühlbauer, einst Geschäftsführerin von Menedetter PR und jetzt Managing Partner der asoluto public+interactive relations, hat diesen Change Prozess miterlebt: „Manchmal braucht es eine Zäsur. Man muss sich neu aufstellen, um glaubwürdig neue Leistungen verkaufen zu können. Wir wollten damals weg vom klassischen PR Image und es hat großartig funktioniert.“
„Quellenbeurteilung ist heute anders“
Eine Außensicht auf die Branche lieferte Johanna Zugmann, früher Karriere Journalistin bei Presse und Standard, jetzt Autorin: „Die Informationsszene und somit auch die Kommunikationsszene haben sich grundlegend geändert. Die journalistische Quellenbeurteilung ist heute eine ganz andere. Wenn ich wissen will, was passiert ist, recherchiere ich zuerst auf YouTube oder Facebook.“ Sie ging auch kurz auf die, für sie ausschlaggebenden, Gründe des Wandels ein: Globalisierung, Digitalisierung und demografische Veränderungen (Gesellschaftsalterung).
Scheitern erlaubt?
Dass Scheitern zum unternehmerischen Alltag gehört, darüber waren sich die Diskutanten einig. Michael Kochwalter, Unique Relations: „Resilienz ist hier das Wort der Stunde. Als Unternehmer geht es darum, dass man die richtigen Entscheidungen trifft.“ Auch Brigitte Mühlbauer sieht genaue Planung und konkrete Entscheidungen als Nonplusultra für das Funktionieren eines Unternehmenschanges: „Nur, wenn ich meine Schritte genau geplant habe, wird der Plan A auch funktionieren. Es geht darum, dass man wirklich Unternehmer sein will und dieses Unternehmersein genießt. Ein ‚probier‘ ma’s halt‘ kann schnell zum Scheitern führen.“
Unseriöse Angebote und schwarze Schafe
Mit Lisa Vockenhuber, Bloggerin bei Feinspitz.at und PR Consultant, wurde vor allem über den ethischen Umgang mit neuen Kommunikationsformen diskutiert. „Natürlich gibt es unter Bloggern und auch unter PR Agenturen schwarze Schafe, die sich gegenseitig mit unseriösen Angeboten locken. Man muss an die Glaubwürdigkeit beider Seiten appellieren. Als Bloggerin ist mir die Transparenz besonders wichtig. Bekomme ich Produktproben von einem Unternehmen, kennzeichne ich diese auch in meinen Blogpost“, so Vockenhuber.
Kooperationen und technische Kompetenzen sind Zukunft
Es zeigt sich, dass es zukünftig technisches Know-how braucht, um in der Branche erfolgreich zu sein. „Man muss nicht alle Kanäle benutzen, aber zumindest alle Kanäle verstehen, um Kunden optimal betreuen zu können“, meint Mühlbauer. Johanna Zugmann glaubt, dass EPU mit kooperativen Geschäftsmodellen punkten können: „Machen Sie’s wie in Hollywood. Da schließt sich auch der beste Regisseur, mit den besten Schauspielern und Kameraleuten für ein großes Projekt zusammen. Nutzen Sie Ihr Netzwerk.“
Bilder der Welcome Lounge gibt’s hier. © Josef Schuster















































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